Auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung der Bergener SPD im Februar stand – wie alle zwei Jahre – die Neuwahl des Vorstandes an. Dabei hat sich der bereits vor zwei Jahren begonnene Verjüngungsprozess in der Vorstandschaft fortgesetzt.
Vorsitzender ist jetzt Willi Laschinger aktiver Fußballer und Gemeinderatsmitglied; seine Stellvertreter sind Mo Berlitz und Sepp Parzinger, der sein Amt als Vorsitzender abgegeben hat, um sich noch stärker seinen Aufgaben als Kreisvorsitzender der SPD widmen zu können. Kassier und Schriftführer bleiben die „Altgedienten“ Heinz Riefer und Dieter Berlitz. Als Beisitzer im Vorstand gewählt wurden Leo Wildgruber, Michael Lehmann und von der jungen Generation Florian Schustek.
Gegenstand der Jahreshauptversammlung und einer kurz danach durchgeführten Klausurtagung war auch die Festlegung der inhaltlichen Schwerpunkte für die politische Arbeit der kommenden zwei Jahre. Folgende Themen sollen im Vordergrund stehen:
Sanierung des Schwimmbades mit Erneuerung des Kinderbeckens und später auch des Sportbeckens. Das setzt voraus, dass die Bademeisterstellen dauerhaft besetzt werden können. Wichtig ist auch, dass endlich die alte Ölheizung durch eine klimaneutrale Anlage ersetzt wird. Wir müssen spätestens in 20 Jahren aus der Nutzung fossiler Energien ausgestiegen sein. Ein Solarstrombetrieben Wärmepumpe oder die Heizung mit Klärgas bieten sich daher an.
In dem Zusammenhang muss auch erwähnt werden, fass die Gemeinde bis 2028 einen Wärmeplan erarbeiten muss, der uns Bürgern sagt, wie wir die Umstellung auf klimaneutrale Heizung schaffen können. Nach der Aufregung vom letzten Sommer um das Heizungsgesetz wird das eine spannende Diskussion werden – daran sollten sich möglichst viele Bergener beteiligen.
Schutz des Tiefengrundwassers unter dem Bergener Moos gegen eine Übernutzung durch Adelholzen und Sicherung der Trinkwasserversorgung aus dem oberflächennahen Grundwasser im Weissachental. Seit drei Jahren sind wir an diesem Thema dran betonte Sepp Parzinger und wir dürfen es nicht aus dem Auge verlieren. Dieter Berlitz ergänzte dazu: auch wenn über den Antrag der Adelholzener irgendwann entschieden sein sollte – ist das Thema nicht vom Tisch. Nötig ist dann ein ständiges Überwachungsprogramm, dessen Ergebnisse laufend veröffentlicht werden müssen, und das sofortiges Einschreiten zur Folge haben muss, wenn es zu einem Rückgang im Tiefengrundwasser oder im oberflächennahen Grundwasser kommt. Außerdem werden wir darauf aufpassen, dass die Nutzung des Tiefengrundwassers als Spülwasser so schnell wie möglich durch eine alternative Prozesswasseraufbereitung beendet wird. Das Thema bleibt uns noch lange erhalten, weil nun der Bebauungsplan für die Erweiterung der Wasserfabrik auch endlich öffentlich und nicht mehr hinter verschlossenen Türen beraten wird.
Auch am Thema Wohnungsversorgung werden wir dran bleiben, betonte Willi Laschinger. Bergen habe aufgrund der Initiative von BM Schneider in den letzten Jahren im Wohnungsbau viel erreicht ( 6 Wohnungen über dem kath. Kindergarten und Maxhüttenwohnungen ). Nach Ende dieser Projekte dürfe aber nicht Schluss sein. Nachverdichtung und die Schaffung von Genossenschaftswohnungen sollten die nächsten Ziele sein.
Viel Handlungsbedarf gibt es auch beim Thema Verkehr, betonte Monika Berlitz. Seit fast zwei Jahren liegt der Entwurf für ein Nahverkehrskonzept des Kreises vor. Der muss in der Gemeinde endlich öffentlich beraten werden; das zukünftige Nahverkehrskonzept wird große Auswirkungen auf die Gemeinde haben. Besonders zu bedauern ist, dass der Plan zur Einrichtung eines Rufbussystems – wie es am Südwestende des Chiemsees bereits besteht und im Kreis BGL jetzt realisiert werden soll - im Herbst letzten Jahres für unseren Bereich in nicht öffentlicher Sitzung von den Gemeinderäten abgelehnt wurde. Jetzt brauchen wir eine andere funktionierende Anbindung ( z.B. Shuttle ) zu den Regionalzügen am Bahnhof. Zum Thema Verkehr gehört aber auch die Verbesserung der Radinfrastruktur ( Bedauerlich ist, dass in Bahnhofstrasse der geplante Radweg auf einmal im Nichts enden wird ) und der Ausbau der A8, wo zu befürchten ist, dass der überdimensionierte Ausbau mit 6 + 2 Fahr- bzw. Standspuren wieder auf den Tisch kommt. Das gilt es zu verhindern.
Es gibt viel zu tun – wir kümmern uns darum, betonte der neue Vorsitzende Willi Laschinger.